Gotischer Flügelaltar

Kirche – Raum der Kunst, Raum des Glaubens     denk mal

Eine Altar-Faltkarte in deutscher, tschechischer, italienischer, englischer und französischer Sprache wird auf dem Schriftenstand um € 2,– angeboten.

Foto: Manfred Danner

Der gotische Flügelaltar
Christoph von Zelking, der Erbauer der Kirche, hat 1490 in seinem Testament auch diesen Altar  in Auftrag gegeben.
Der 13,40m hohe und 6,30m breite, aus Lindenholz geschnitzte Altar (ursprünglich – zum Teil? in Farbe und vergoldet) wurde 1497 fertiggestellt. Der Altar ist eines der größten Kunstwerke altdeutscher Kunst.

Angebot für Schulen: Der Kefermarkter Flügelaltar, Skizzen.
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“Wenn die Kunst schöne Gedanken, reine Empfindungen weckt, so ist sie eine wahre Wohltäterin der Menschheit“                                
Adalbert Stifter
„Der Altar  ist ein Kunstwerk
ersten Ranges, ein Kunstwerk aus der Zeit seiner schönsten Kunstblüte“.                                                               Adalbert Stifter
„Der Altar hat die Form einer Monstranz. Mit einem Blicke steht das Ganze als Bild in den Augen“.                                                                      Adalbert Stifter

Wolfgang

Foto: M.Danner

Der Altar gliedert sich in drei Hauptteile:
In den Schrein (rechteckiger Hauptteil), die Flügelbilder und dem Gesprenge (Aufbau)
Im Schrein stehen drei Figuren mit ausdrucksstarken Gesichtern und tief geschnittenen Gewändern auf Konsolen. Sie werden bekrönt von Baldachinen.

Der hl. Wolfgang, der Patron des Altars und der Kirche, ist in kräftiger Statur mit kräftigen Gesichtszügen in der Mitte  (2,20m hoch) im vollen Bischofs– Ornat dargestellt, zu Füßen die Kirche mit dem „Hackel“ am First (Wolfganglegende).
 Die Mitra ist mit einer “Maria Verkündigung”, die Krümmung des Hirtenstabes mit einer “thronenden Madonna mit dem Jesuskind” verziert. Er steht auf einer Konsole mit singenden und musizierenden Engeln.

Scannen0026Links steht der Apostelfürst Petrus (1,96m hoch) mit dem dreifachen Kreuz und dem “Himmels”-Schlüssel. Im Saum des Vespermantels sind Reliefdarstellungen des Erlösers und der Apostel zu sehen, die Schließe ziert ein Relief Mariä Verkündigung. Petrus ist barhaupt und barfuss dargestellt, was zu verschiedenen Überlegungen veranlasst. Sein Kopf ist beeindruckend, ausdrucksstark. An der Konsole sind spielende und balgende Putti.
Sankt Christophorus (1,90 m hoch), der Namenspatron des Stifters ist rechts dargestellt. Er trägt eine schwere Last, das göttliche Kind, durch das strömende Wasser, auf einen knorrigen Stamm gestützt. Die Konsole ist mit einfachem Blattwerk gestaltet. Diese Statue dürfte die Glanzleistung des Meisters sein.
Diese 3 Statuen, aus je einem Stück Lindenholz bis ins kleinste Detail durchgeführt, gehören zu den kostbarsten Perlen deutscher Kunst.

Altarflügel:
Mariä Verkündigung
(links oben) zeigt Maria im Gebet und den Erzengel Gabriel , dessen Gruß „Ave Maria“ im Schriftband um die eine Säule gewunden ist. Im Hintergrund Gott Vater mit zwei Engeln, der auf die Antwort des Menschen Maria wartet.

Foto: M .Danner

Christi Geburt (rechts oben) ist ein Weihnachts- oder Krippenbild. Das Christkind ruht auf dem Mantel Marias, die ihr göttliches Kind anbetet, daneben der hl. Josef. Im Hintergrunde der halb zerfallene Stall mit den Gloria –Engeln. Seitlich oben das Hirtenfeld mit den Engeln.
Die Anbetung der hl. 3 Könige (links unten).
Maria hält das Kind auf dem Schoß; es spielt mit dem Gold, das der ältere König überreicht. Die anderen zwei Könige bringen Weihrauch und Myrrhe. Auf dem Kleidersaum des jüngsten Königs stehen die rätselhaften Buchstaben: KIPKMV CENTV 1 WEHI OMTAN.  Im Hintergrunde steht sinnend der Hl. Josef.
Zum Tod Marias (rechts unten)
haben sich nach der Legende die Apostel versammelt; sie umgeben trauernd das Himmelbett. Johannes hält die Kerze, Petrus den Weihwasserwedel, andere beten und trauern um den Heimgang Marias. Im Hintergrunde hält Christus die Seele Marias als kleines Kind in seinen Armen und bringt sie zu Gott Vater heim.

Die Altarflügel waren normal geschlossen, hatten auf der Rückseite Gemälde und wurden nur an Sonn- und Feiertagen geöffnet. Bei der Restaurierung 1670 wurden am Flügelaltar die Altarflügel fixiert.  Bestandteile der früheren gotischen Seitenaltäre wurden am Altar angebracht, besonders im Altaraufbau. (In dieser Zeit wurden auch auch die barocken Seitenaltäre aufgestellt).
Mehrmals musste der Altar vor der Zerstörung durch den Holzwurm gerettet und renoviert werden. (1852 –1855 unter Adalbert Stifter, 1904, 1916, 1929 –1930 und 1959)

Der Meister des Kefermarkter Altars ist noch nicht mit Sicherheit bekannt.
Viele Experten vermuten jedoch Martin Kriechbaum aus der Passauer Schule.

Weiterführende Literatur: Einige Autoren und Werke

Führungen

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