Liebe Pfarrangehörige!

Advent - Weihnachten - damit verbinden manche Stress, üppiges Essen, Punsch, Kekse, Adventmärkte, Geschenke kaufen...
Advent - Weihnachten - andere verbinden damit Freude, Frohlocken oder „frohloggen“ vrölocken - aus dem spätmittelhochdeutschen für „jubeln“ und denken an Engelshaar, Löckchen und Glöckchen, an den „holden Knaben in lockigem Haar“...
Doch war da nicht ursprünglich noch etwas anderes?
Ja, es hat Zeiten gegeben, da war der Advent eine Fastenzeit, eine Zeit der Erwartung. Ich erinnere mich, dass es im Advent keine Kekse zu essen gegeben hat, erst am Heiligen Abend gab es den ersten Keksteller.
Bis heute finde ich das nachahmenswert. Ich erinnere mich, und ich bin froh, dass es auch heute noch gepflegt wird - abends beim Adventkranz zu sitzen, Lieder zu singen, Geschichten zu hören, gemeinsam zu beten, in Stille das Licht der brennenden Kerzen zu betrachten. Ich freue mich schon sehr auf diese Adventabende – Zeit für Gott – Zeit für die Familie – Zeit für mich. Aus diesem Grund gibt es in der Adventzeit keine Sitzungen in der Pfarre, denn auch die pfarrlichen Mitarbeiter*innen sollen diese besondere Zeit als kostbares Geschenk erleben dürfen.
Der Advent kann schon zu einer dichtgedrängten Zeit werden - daher ist es ratsam, schon jetzt zu überlegen, worauf verzichtet, und wie er sinn(en)voll gestaltet werden kann.
Es tut gut, sich zu erinnern, dass Weihnachten eigentlich das Fest der Geburt Jesu Christi ist.
Die Geburt jenes Kindes, das später, als erwachsener «Gottessohn», die Nächstenliebe nicht nur predigte, sondern auch vorlebte. Es gehört zum Merkmal christlichen Lebens, hier in die Fußstapfen Jesu zu steigen und solidarisch
solidarisch mit der ganzen Schöpfung zu leben.
Das kann Zeit für ein Gespräch sein, Spenden für „Sei so frei“ am dritten Adventsonntag oder der „Dreikönigsaktion“, Geschenkideen, die die Caritas anregt (mehr Information dazu unter: www.schenkenmitsinn.at), bis hin zum bewussten Einkauf für die Feiertage, damit nicht am 27. Dezember die Tonnen voll mit Lebensmittel sind, die nicht gegessen wurden.
Dass der Advent eine Zeit der Vorfreude ist, davon schreibt bereits der Evangelist Lukas in der Begegnung zwischen Maria und ihrer verwandten Elisabeth, diese sagte: „Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.“ (Lk1,43f).
Vor Freude hüpfen, ist eines der über 250 Synonyme für das Wort „FROHLOCKEN“.
Andere sind: sich erfreuen, sich aufrichten, jubeln, lachen, juchzen, vergnügen, jauchzen... und ich finde darin schließlich auch meinen Familiennamen.
In den Weihnachtsliedern ist viel von Freude und Fröhlichkeit die Rede, ich freue mich schon, sie wieder gemeinsam in den Gottesdiensten und in der Familie zu singen. Wie eng die beiden großen Feste Weihnachten und Ostern miteinander verbunden sind, wird mir auch bewusst, wenn ich in der Osternacht das Exultet mit den Worten „Frohlocket, ihr himmlischen Chore, frohlocket ihr himmlischen Scharen“ anstimmen darf.
Und ich bin dankbar für unseren Glauben, einen Glauben der trägt und Halt gibt. Wir haben allen Grund uns zu freuen über einen Gott, der so sehr liebt, dass er in Jesus Christus Mensch wird, um mit den Menschen zu sein. Feiern wir diesen Glauben in den kommenden Wochen auch wieder gemeinsam.
Ich wünsche eine frohe Zeit der Erwartung auf das Weihnachtsfest. Möge die Freude der Weihnacht weit hineinklingen ins Jahr 2019.
Pfarrassistent